"Der vergessliche Riese" - Autorenlesung mit David Wagner am 25. September 2023

Wiesbaden/Frankfurt, 16.08.2023

Im Rahmen der diesjährigen Aktionswochen Älterwerden und anlässlich des Welt-Alzheimertages laden die Alzheimer Gesellschaft Hessen e.V. und das Haus am Dom zu einer Romanlesung ein. In „Der vergessliche Riese“ erlebt eine Familie einen Rollentausch: Der Vater, zweifach verwitwet, ist wieder Kind geworden. Er braucht Betreuung und wird sein Haus verlassen müssen, denn andauernd vergisst er, was gerade gewesen ist. Immer wieder erzählt er seine Liebesgeschichten, und manchmal phantasiert er.

David Wagner zeigt einen Menschen, der – obwohl er nur noch in der Gegenwart lebt – unverwechselbar bleibt mit all den liebenswerten Eigenheiten und Erinnerungen, die er noch hat. Die Zärtlichkeit, die der Sohn ihm entgegenbringt, berührt tief, auch die Geduld, der Humor, das Ausbleiben von Wut. Der Autor David Wagner, 1971 geboren und in Berlin lebend, erhielt für sein Buch „Der vergessliche Riese“ 2019 den Bayerischen Buchpreis und eine Platzierung auf der Shortlist für den Wilhelm-Raabe-Literaturpreis. „Eine Demenz hat vielfältige Auswirkungen auf den Alltag und das Miteinander. Den Einfluss der Krankheit auf die familiären Beziehungen und die persönliche Perspektive von Betroffenen und ihren Angehörigen möchten wir an diesem Abend in den Mittelpunkt stellen“, so Johannes Pantel, Arzt für Psychiatrie, Psychotherapie, Geriatrie und Leiter des Arbeitsbereichs Altersmedizin der Goethe-Uni Frankfurt sowie erster Vorsitzender der Alzheimer Gesellschaft Hessen e.V. Mit ihren 14 regionalen Mitgliedsgesellschaften setzt sich die Alzheimer Gesellschaft Hessen e.V. seit vielen Jahren für mehr Verständnis und Hilfsbereitschaft gegenüber den direkt oder indirekt von Demenz betroffenen Menschen ein.

Die Lesung beginnt um 19.30 Uhr. Danach gibt es die Möglichkeit, mit dem Autor ins Gespräch zu kommen und sich über eigene Erfahrungen auszutauschen. Die Karten sind über das Ticketsystem beim Haus am Dom erhältlich.
25.09.2023, 19.30-21.00 Uhr
„Der vergessliche Riese“ - Lesung von David Wagner
Im Anschluss: „Was bedeutet Demenz für die Beziehungen in der Familie?“ Moderiertes Gespräch mit dem Autor David Wagner und Prof. Dr. Johannes Pantel
Haus am Dom, Domplatz 3, Frankfurt a.M. 

Neuer Internet- Wegweiser für Demenzerkrankte und Angehörige in Hessen

Frankfurt, 28.11.2017

Wenn das Erinnerungsvermögen nachlässt, ist die Verunsicherung groß. Neben medizinischen Fragen steht auch die Bewältigung des Alltags an. Betroffenen und ihren Angehörigen bietet eine neue Online-Datenbank übersichtliche Orientierung über wohnortnahe Unterstützungsangebote. Mit einer hessenweiten Fachtagung in Frankfurt wurde der Demenzatlas Hessen eröffnet.

„In Hessen sind derzeit über 100.000 Männer und Frauen an einer Form von Demenz erkrankt. Betroffen sind auch ihre Partner und Familien, die für sie sorgen. Mit dem Demenzatlas Hessen möchten wir hessenweit Transparenz über bestehende Versorgungsstrukturen für Demenzerkrankte und ihre Angehörigen herstellen. Darüber hinaus werden in einzelnen Regionen Möglichkeiten einer wirksamen Vernetzung zur Verbesserung der Versorgungssituation erprobt“, betonte der Hessische Minister für Soziales und Integration, Stefan Grüttner, in Wiesbaden.

Das vom Hessischen Ministerium für Soziales und Integration sowie von den Pflegekassen finanzierte Modellprojekt Demenzatlas Hessen hat aktuell landesweit etwa 1.000 Angebote unter www.demenzatlas-hessen.de zusammengetragen. Hier finden Betroffene und Angehörige Hilfen und erste Antworten auf ihre drängenden Fragen: Ist das nachlassende Gedächtnis der Beginn einer Demenz? Wie lange werde ich noch allein zurechtkommen? Werde ich meinen Partner zu Hause pflegen können? Kann ich gleichzeitig für meine Eltern sorgen und arbeiten gehen?

Die Datenbank wird weiter ergänzt und ausgebaut, Anbieter können ihr Unterstützungsangebot hier registrieren. Außerdem sollen in einzelnen Regionen Möglichkeiten einer wirksamen Vernetzung zur Verbesserung der Versorgungssituation erprobt werden.

Zum Auftakt des Online-Angebots am 28. November 2017 luden die Projektpartner das Hessische Ministerium für Soziales und Integration, der Hessische Städtetag und der Hessische Landkreistag und die Pflegekassen gemeinsam mit den Projektträgern PRO INKLUSIO gGmbH und Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft e.V. zu einer hessenweiten Fachtagung beim Landessportbund in Frankfurt am Main ein.

Der Demenzatlas Hessen wird seit dem 01.04.2016 bis zum 31.03.2021 als Modellprojekt vom Hessischen Ministerium für Soziales und Integration sowie von den Pflegekassen nach §45 c SGB XI gefördert. Durchgeführt wird das Projekt von PRO INKLUSIO – Gemeinnützige Gesellschaft für soziale und berufliche Teilhabe mbH; die wissenschaftliche Begleitung übernimmt die Forschungsstelle des Bildungswerks der Hessischen Wirtschaft e.V.

Informationsveranstaltung zum Pflegestärkungsgesetz am 7.12.15

In der Pflegegesetzgebung muss man derzeit flexibel sein. Zu Beginn des Jahres 2015 trat das erste Pflegestärkungsgesetz in Kraft, nun hat der Bundestag am 13. November 2015 das zweite Pflegestärkungsgesetz (PSG II) beschlossen, das am 1. Januar 2016 in Kraft getreten ist. Mit diesem Gesetz wird der neue Pflegebedürftigkeitsbegriff in die Praxis umgesetzt; es ändert sich so einiges. 

Die Alzheimer-Gesellschaft Hessen hat am 7. Dezember 2015 nach Fulda eingeladen, um über die wichtigsten Veränderungen zu informieren. Die Referentin Sabine Jansen, die Geschäftsführerin der DAlzG, schüttete ein Füllhorn an Informationen aus und beantwortete viele Fragen der 25 Teilnehmer und Teilnehmerinnen. Der wichtigste Punkt für die Alzheimer-Gesellschaften: Endlich wird der Pflegebedürftigkeitsbegriff geändert - die körperliche Pflegebedürftigkeit steht nicht mehr länger im Mittelpunkt, Demenzerkrankungen werden gleichberechtigt behandelt. Und: In Zukunft ist Schluss mit dem Minuten-Gezähle!

Außerdem wird es ein neues Begutachtungsverfahren geben, wo in sechs verschiedenen Modulen geprüft wird, wie es mit den kognitiven und kommunikativen Fähigkeiten aussieht, inwieweit sich der oder die Pflegebedürftige selbst versorgen kann, wie mobil er noch ist u. a. m. Daraus ergibt sich dann eine Einteilung 5 Pflegegrade. Dabei wird es einen Bestandsschutz geben und eine automatische Überleitung in den nächsthöheren Pflegegrad, für Menschen mit Demenz sogar automatisch zwei Pflegegrade höher als beim bisherigen System der Pflegestufen. Dieses neue Begutachtungsverfahren und die 5 Pflegegraden treten allerdings erst zum 1. Januar 2017 in Kraft.

In der weiteren Ausgestaltung des PSG II sind jetzt die Länder gefragt.

Perspektiven für Menschen mit Demenz in Hessen

Fachtagung der Alzheimer-Gesellschaft Hessen am 26.11.2014 in Gießen

Die Alzheimer-Gesellschaft Hessen hatte am 26.11.2014 nach Gießen zu einer großen Fachtagung eingeladen – und über 100 Teilnehmer und Teilnehmerinnen kamen. Dem erklärten Ziel der Alzheimer-Gesellschaft Hessen, die Vernetzung von Aktiven und Trägern in Hessen voranzubringen und zukunftsweisende Hilfestrukturen für Demenzkranke im Land zu diskutieren, ist man damit ein Stück näher gekommen.

Die Vorsitzende der Alzheimer-Gesellschaft Hessen, die Diplom-Psychologin Brigitte Harth, die die Veranstaltung moderierte: „Wir sind natürlich stolz und dankbar, dass so viele Aktive unserer Einladung nach Gießen gefolgt sind. Aber wir haben auch viel mitgenommen: Es gab spannende fachliche Impulse und den einen oder anderen Blick in die Zukunft.
Das große Echo auf unsere Fachtagung hat uns gezeigt, dass ein hoher Bedarf an Vernetzung, Aussprache und konzeptioneller Weiterentwicklung existiert. In der Zukunft werden wir deutlich mehr und bessere Hilfsangebote benötigen – das natürlich auch –, aber zusätzlich werden wir gemeinsam ein Stückweit Gesellschaft gestalten müssen. Um darüber in den Diskurs zu gehen, sich auszutauschen, andere Gruppierungen mitzunehmen, das Thema Demenz zu tragen in Nachbarschaftheime, Sportvereine, Schulen und den Einzelhandel, dazu brauchen wir Vernetzungsstrukturen auch auf hessischer Ebene.
Die Alzheimer-Gesellschaft Hessen hat sich vor zwei Jahren wieder neu aufgestellt, um diese Vernetzung zu initiieren. Allerdings brauchen wir für eine solche Weiterentwicklung stabile und stabilere Strukturen als eine rein ehrenamtliche Alzheimer-Gesellschaft Hessen. Es gibt einen Bedarf auf Hessen-Ebene: Das hat unsere Fachtagung hier in Gießen deutlich gezeigt! Vielleicht müssen es nicht gleich 13 Demenz-Servicezentren sein wie in NRW, drei würden ja auch erst einmal ausreichen.“

Harth bedankte sich auch bei ihrem Vorstand: „Das ist keine Kleinigkeit, dass vier ehrenamtliche Vorstandsmitglieder eine Fachtagung mit über 100 Teilnehmern organisieren. Dennoch prophezeien wir: Das wird nicht die letzte große Veranstaltung der Alzheimer-Gesellschaft Hessen gewesen sein.“

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